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Grundlagen der Kommunikation

Do., 28.03.2024

Definition


Das Wort „Kommunikation“ entstammt den lateinischen Begriffen „communicatio“ (Mitteilung) und „communicare“ (gemeinsam machen, an etwas Anteil haben). Der Begriff liefert damit bereits die Bausteine für seine Definition. Eine erweiterte Definition ergibt sich hieraus für den Vorgang der zwischenmenschlichen Kommunikation:


Zwischenmenschliche Kommunikation ist ein gemeinsamer Vorgang, an dem mindestens zwei Teilnehmer beteiligt sind. Die Beteiligten stehen als Sender und Empfänger beziehungsweise Sender und Adressaten miteinander in Verbindung und tauschen dabei Informationen, Botschaften und Signale aus. Dies geschieht verbal, nonverbal und paraverbal sowie extraverbal. Die verbale Ebene steht hierbei für den Wortinhalt, die nonverbale Ebene für die Körpersprache und den Körperausdruck, die paraverbale Ebene für den stimmlichen Ausdruck des Kommunikators und die extraverbale Ebene für die Proxemik (Nähe und Distanz zwischen den Kommunikatoren sowie die Positionierung im Raum) sowie für den kommunikativen Ausdruck von Kleidung, das situative Setting und gegebenfalls den Einfluss von Rollen und Hierarchien in einer Situation.

Der Sachinhalt einer Mitteilung wird hierbei vordergründig auf der verbalen Ebene gesendet, während dies für Beziehungsinformationen, die Selbstkundgabe der Beteiligten und mögliche Apelle hauptsächlich auf der nonverbalen, paraverbalen und extraverbalen Ebene stattfindet.

Kommunikationsmodelle – Einführung und Zusammenfassung


An Modellen zur Beschreibung zwischenmenschlicher Kommunikation besteht kein Mangel. Ebenso wenig an Regelwerken, die praxiserprobte Vorschläge für konstruktive Gesprächsführung und ein gelungenes Miteinander darstellen.
Diese Modelle und Regelwerke geben einen tiefen Einblick in die Materie, sind allerdings auch so zahlreich, dass eine Recherche dazu führen kann, „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu erkennen“.
Die folgende Zusammenfassung ist dazu gedacht den gemeinsamen Kern dieser Modelle aufzuzeigen und damit in das Thema einzuführen sowie ein Mittel für die Gesprächsanalyse zur Verfügung zu stellen.

Inneres und äußeres Setting bei Gesprächen

Befinden sich zwei oder mehr Personen in einem Gespräch, lässt sich das Zusammenspiel eines inneren und eines äußeren Settings beobachten. Die einzelnen Bestandteile lassen sich wie folgt benennen und aufteilen:

Inneres Setting

  • Innerer Rahmen
  • Rollenverständnis und Ausführung von Rollen
  • Intention
  • Kompetenz

Äußeres Setting

  • Äußerer Rahmen
  • Symmetrie/Asymmetrie
  • Gesprächsebene
  • Gegenüber (inkl. inneres Setting des Gegenübers)

Innerer Rahmen

Motivation, Intention und Gefühlslage bestimmen den Verlauf eines Gespräches mit.
Aus meiner Motivation, meinen Intentionen, Einstellungen, Haltungen, meinen persönlichen Werten und Überzeugungen sowie meiner Gefühlslage bildet sich der kommunikative Rahmen, aus dem ich die Welt betrachte und mit dem ich in ein Gespräch gehe. Dieser kommunikative Rahmen wird auch als „Frame“ bezeichnet.


Unser persönlicher Rahmen enthält damit dynamische sowie statische Elemente.
Situativ können ebenso Eindrücke von außen auf unseren Rahmen einwirken (z.B. der innere Rahmen meines Gegenübers). Dieser „Frame“ beeinflusst meine eigene Kommunikation und die Kommunikation meiner Gesprächspartner. Das gilt besonders für den Gesprächsverlauf – dort trägt er die Dynamik und lenkt den Verlauf mit.
So ist beispielsweise die Intention hinter einer Aussage oft ebenso wichtig, wie die Aussage selbst.

Rollenverständnis und Ausführung von Rollen

Für die Rollen, welche uns privat und im Berufsleben zugewiesen werden, entwickeln wir oft schnell ein persönliches Rollenverständnis: ob Mutter oder Vater, Kind, Kunde, Verkäuferin, Vorgesetzte, Betriebsleiter, Freund, Mitarbeiter, Patientin oder Therapeutin – in den meisten Rollen verhalten wir uns unterschiedlich und meistens deckt sich unser Rollenverständnis mit der äußeren Rolle.
Ist dies nicht der Fall, entwickelt sich häufig Konfliktpotential.

Intention

Unsere Intentionen bzw. Absichten stehen hinter jeder Äußerung bzw. Handlung, die wir tätigen und sind Teil unseres „inneren Rahmens“.
Für den Verlauf eines Gespräches sind sie allerdings so entscheidend, dass sie hier nochmals gesondert erwähnt werden.
Im Gespräch stellen unsere Intentionen einen – nach innen gerichteten und oft unbewussten – Standpunkt dar (z.B. „ich bin freundlich, da ich etwas bei meinem Gegenüber erreichen möchte“ oder „ich bin freundlich, da es mir ein gutes Gefühl gibt, Anderen ein gutes Gefühl zu geben“).

Kompetenz

Je kompetenter wir mit einer Gesprächssituation umgehen, desto besser können wir zu einem guten Ausgang des Gespräches beitragen.

Äußerer Rahmen

Auch die Rahmenbedingungen sind für ein Gespräch relevant: Wo findet das Gespräch statt? Zu welcher Uhrzeit? In welchem Verhältnis stehen die Gesprächspartner zueinander? Welche grundlegende Situation liegt vor? Usw.

Symmetrie/Asymmetrie

Wie ist das äußere und formale sowie das innere und ausgeführte Verhältnis der Beteiligten zueinander: Vorgesetzte und Angestellte, Richter und Zeuge, Liebespaar, Freunde im privaten Gespräch, Schüler und Lehrer – je nach äußerer Rolle und persönlichem Rollenverständnis kann sich hierbei eine Tendenz in Richtung Symmetrie oder Asymmetrie abbilden.

Gesprächsebene

Auf welcher Ebene beginnt das Gespräch und wie entwickelt es sich? – zum Beispiel sachlich oder emotional aufgeladen, schwer und bedrückt oder leicht und humorvoll.

Gegenüber

Wer ist mein Gegenüber? Welches innere Setting bringt die Person möglicherweise mit? Und wie verträgt sich das mit meinem inneren Setting?

Wie wird aus dieser Theorie jetzt angewandte Praxis? Dies lässt sich am besten in der Praxis selbst erfahren, zum Beispiel in unseren Workshops und Coachings 🙂